Franco Müller – Das zweite Bild
Normalerweise verbessert man den Zustand eines Bildes mit digitalen Werkzeugen.
Für die Ausstellung in der Galerie Löiegruebe in Solothurn habe ich bestehende Bilder und Fotografien von mir als Ausgangsmaterial genommen und mit digitalen Veränderungen etwas neues aus den Bildern gemacht.
Das zweite Bild ist eigentlich wieder ein erstes Bild.
Durch die Beschäftigung mit Google Streetview und den typischen Verzerrungen durch die Bildfehler hat sich die Idee, ein zweites Bild als Ausstellungsthema vorzunehmen als naheliegend und aktuell gezeigt.
Die Zonen in den Bildern werden flach und gleichzeitig verbiegen sie sich.
Die Perspektive in den Fotografien ist durch das Verziehen der Oberfläche in Bewegung geraten.
Eine andere Anordnung der Formen löst fast den Zusammenhang zur Vorlage auf. Auch die Farben sind das Ergebnis von unter-schiedlichen Farbverschiebungen und entfernen sich damit von der Vorlage.
Durch die Bearbeitung wird das Sujet in seiner Bedeutung allgemeiner und gleichzeitig ist es ohne lokalen und konkreten Ausgangspunkt nicht entstanden.
Sich nicht mit Bildern von der Wirklichkeit zu entfernen ist eine Gratwanderung, die man als Herausforderung für die eigenen Sehgewohnheiten dauernd machen sollte.
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